Wissenschaftler der Universität Göttingen erhält Dilthey-Fellowship – Förderung über 550.000 Euro
(pug) Der Ägyptologe Dr. Rafed El-Sayed von der Universität Göttingen hat ein Dilthey-Fellowship der VolkswagenStiftung und der Fritz Thyssen Stiftung erhalten. Damit wird seine Forschung am Seminar für Ägyptologie und Koptologie der Hochschule in den kommenden fünf Jahren mit insgesamt rund 550.000 Euro gefördert. In seinem Forschungsprojekt untersucht Dr. El-Sayed den Wandel von der traditionellen nachpharaonischen Religion zum Christentum im Ägypten der Spätantike (250 bis 800 nach Christus). „Mit der Unterstützung für dieses Projekt wird das Seminar für Ägyptologie und Koptologie der Universität Göttingen in einem seiner zentralen Forschungsbereiche verstärkt“, so Prof. Dr. Heike Behlmer, Direktorin des Seminars. Die Dilthey-Fellowships sind Teil der Förderinitiative „Pro Geisteswissenschaften“. Insgesamt wurden im Jahr 2012 sieben dieser Fellowships vergeben.
Im Mittelpunkt des Projekts „Zur Archäologie des Wandels religiöser Landschaften: Die Kulttopographie des Raumes von Achmim (Mittelägypten) vom Beginn der Spätantike bis zum Ende des ersten Jahrtausends nach Christus“ steht die Region um die mittelägyptische Stadt Achmim. Diese bildete während der Spätantike sowohl ein Zentrum des frühen ägyptischen Mönchtums als auch ein Rückzugsgebiet heidnischer Bräuche und Vorstellungen. Vom Facettenreichtum dieser wechselvollen Epoche zeugen zahlreiche archäologische Zeugnisse aus der Region, die sich heute in Sammlungen auf der ganzen Welt finden. Ausgehend von den unterschiedlichsten archäologischen Quellen wollen die Wissenschaftler den Wandel der religiösen Landschaften rund um Achmim und die diesem Wandel zugrundeliegenden Prozesse beschreiben.
Die Förderinitiative „Pro Geisteswissenschaften“ wird von der VolkswagenStiftung und der Fritz Thyssen Stiftung getragen. Die Dilthey-Fellowships sind nach dem deutschen Philosophen Wilhelm Dilthey (1833 bis 1911) benannt. Sie sollen exzellenten promovierten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern in der Frühphase ihrer wissenschaftlichen Karriere ermöglichen, auch besonders umfangreiche oder komplexe Themen zu bearbeiten.